Was ist KI und wie kann ich selber damit experimentieren?

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Mit KI Experimentieren

Hast du dich nicht schon immer gefragt, was künstliche Intelligenz eigentlich ist und warum derzeit alle darüber sprechen? Egal, ob in Zeitungen wie dem Blick, dem Tagi oder der NZZ, das Thema KI ist allgegenwärtig. Sogar im Fernsehen gibt es immer mehr Sendungen dazu. Aber warum ist das eigentlich so?

Antworten dazu und wie du selber ganz sicher mit KI experimentieren kannst erfährst du in diesem Artikel.

Und falls du lieber Videos schaust, wir haben dir im Video alles nochmals mit Bild und Ton zusammengestellt:

Was ist KI eigentlich?

Künstliche Intelligenz ist ein Bereich der Informatik, in dem versucht wird, Maschinen – meistens Computer, aber auch ganze Autos – intelligent auf ihre Umwelt reagieren zu lassen. Dabei geht es darum, Aufgaben zu lösen. Bei einem Auto könnte das beispielsweise bedeuten, dass es autonom fahren kann. Das erfordert viele verschiedene Komponenten und ist noch nicht vollständig gelöst, aber die Entwickler arbeiten daran.

Nehmen wir das Beispiel eines selbstfahrenden Autos: Die künstliche Intelligenz muss die Umgebung wahrnehmen, darüber nachdenken, was als Nächstes zu tun ist, und schliesslich handeln. Wie funktioniert das? Ein Autopilot im Auto nimmt die Umwelt mithilfe von Kameras und Sensoren wahr, ähnlich wie wir Menschen unsere Umgebung wahrnehmen.

  • Wir schauen mit unseren Augen. Ein Auto mit Autopilot hat Kameras dafür.
  • Wir spüren, ob wir uns bewegen oder stillstehen. Das macht der Autopilot mit Sensoren.
  • Wir haben eine Aufgabe zu erfüllen: Zum Beispiel von Engadin nach Chur fahren. Das ist die Aufgabe, die wir dem Autopiloten geben – wir sagen also, wohin wir wollen.

Dann überlegt der Autopilot, was zu tun ist, wenn wir von Engadin nach Chur fahren: Er sucht eine Route und fährt danach. Der Autopilot nimmt kontinuierlich die Umgebung mithilfe von Kameras und Sensoren wahr, und mithilfe von einem Computerprogramm, eben der KI, wird berechnet, welche die beste nächste Handlung ist: Gas geben, bremsen, blinken, usw.

Du siehst also, KI ist am Ende ein Computerprogramm, das Eingaben aus der Umwelt wahrnimmt, verarbeitet und darauf reagiert. Dabei wird immer ein Ziel verfolgt. In diesem Fall ist das Ziel, automatisch von Engadin nach Chur zu fahren.

 

Warum reden alle gerade so viel über KI?

Es gibt zwei Gründe dafür. Erstens, seit Ende 2022 können wir ganz einfach Bilder und einfache Videos automatisch mit KI in hoher Qualität generieren. Ich kann also in den Computer tippen: "Erstelle ein Bild von einem Avocado-Sofa" oder "Erstelle ein Bild von einem künstlerischen Basketballspieler im All", und schon kommen solche Bilder heraus.

Avocadosofa mit KI generiert

 

Basketballspieler im All mit KI generiert 

Das ist faszinierend und verändert die Realität für viele Künstler. Was früher Designer gemacht haben, kann jetzt jeder, und das in Sekundenschnelle. Ein Fernsehsender in der Westschweiz hat sogar seine Wetterfee durch KI automatisiert. Die Frau auf dem Bild gibt es gar nicht, sie wurde mit KI generiert, und sie sagt dir das Wetter automatisch. Schon faszinierend, oder?

 

Digitale Meteofrau

 

Was sind die Risiken?

Das Problem ist, dass diese Bilder so realistisch aussehen, dass es schwer ist zu erkennen, ob sie echt sind oder nicht. Wenn wir das weiterdenken, könnten auch Politiker mit KI kopiert werden und Dinge sagen, die sie nie gesagt haben. Das ist ein grosses Thema und es wird immer wichtig bleiben, mit einem offenen Verstand durch das Leben zu gehen und nicht alles zu glauben, was man sieht.

Bilder haben eine starke emotionale Wirkung auf uns. Stell dir vor, jemand schickt dir ein Bild einer Spitzenpolitikerin, wie sie eng umschlungen mit jemand anderem ist, obwohl sie eigentlich verheiratet ist. Das bleibt in deinem Gedächtnis, selbst wenn du weisst, dass es gefälscht ist. Solche mit KI generierten Bilder können uns als Gesellschaft stark beeinflussen.

Aber es geht noch weiter: Wir können Bilder, die wir gesehen haben, nicht mehr "ungesehen" machen. Denk an einen Kinobesuch. Du sitzt im Kino, und du weisst genau, dass das da vorne nur ein projiziertes Bild ist. Aber schon nach kurzer Zeit tauchst du in den Film ein. Du fieberst mit den Schauspielern mit, lachst und weinst vielleicht, obwohl du weisst, dass es nur ein künstliches, projiziertes Bild ist. Bilder können starke Emotionen in uns auslösen.

Der erste Grund für den Hype rund um KI sind also automatisch erzeugbare Bilder. Der zweite Grund sind automatisch erstellbare Texte: Mit KI können wir Texte automatisch schreiben lassen. Du könntest zum Beispiel sagen: "Schreibe einen Artikel über Beethoven und seine wichtigsten Werke" oder "Schreibe eine Trauerrede für jemanden, der gerade gestorben ist." Das alles ist heutzutage in Sekundenschnelle möglich.

Es ist auch möglich, einen digitalen KI-Coach zu erstellen, der dir bei all deinen Fragen zu Handys und Computern hilft. Du stellst einfach eine Frage, und in wenigen Sekunden erhältst du eine Antwort. Und das rund um die Uhr, denn KI schläft nie.

 

Selber mit KI experimentieren

Als Kind haben wir immer gerne experimentiert und getestet. Manchmal verlernen wir das als Erwachsene, weil wir Angst vor Fehlern haben. Aber ich habe gute Nachrichten für dich: Mit KI zu experimentieren ist einfach, und das Beispiel, das ich dir jetzt zeige, hat den Vorteil, dass du keine neue App herunterladen musst und nichts auf deinem Handy installieren musst. Es ist also nicht kompliziert, und du kannst nichts kaputt machen. Das einzige was du brauchst ist ein Handy mit WhatsApp.

Stell dir vor, du hast ein Problem mit deinem Handy. Zum Beispiel möchtest du unbedingt eine E-Mail, die du auf deinem iPhone erhalten hast, ausdrucken, weisst aber nicht, wie das geht.

Dann schreib einfach "Mika" - das ist ein digitaler Coach mit KI - in WhatsApp an und stelle deine Frage. Schon erhältst du eine Antwort. Du kannst sogar auf Schweizerdeutsch schreiben.

Also, fragen wir: Wie kann ich mit meinem iPhone eine E-Mail drucken?

Nun erhalten wir eine Antwort von der KI, und wir probieren es aus.

Wir gehen Schritt für Schritt vor. Bei Schritt 4 heisst es: "Wähle deinen Drucker aus". Aber ich sehe das nicht auf meinem iPhone.

Das ist so, weil Mika nicht wissen kann, wie ich meinen Drucker zu Hause eingerichtet habe. Das Interessante ist, dass ich Mika einfach fragen kann, wenn ich nicht weiterkomme.

Dann schreibe ich einfach: "Ich finde den Drucker nicht auf dem iPhone."

Und voilà, es kommt eine Erklärung. Jetzt sehe ich, dass mein Drucker im WLAN ist, und ich sollte den Drucker neu starten. Dann gehe ich zum Drucker. Ups, ich habe vergessen, ihn einzuschalten. Okay, kein Wunder, dass er nicht angezeigt wird. Also stelle ich ihn ein und kann drucken.

Mika, der digitale WhatsApp-Coach, zeigt dir, wie KI dir im Alltag helfen kann. Und wenn du einmal keine Antwort findest oder etwas nicht funktioniert, kannst du einfach Mika fragen.

Das ist der grosse Unterschied zu Google. Bei Google kannst du nicht nachfragen. Du suchst nach etwas, und entweder findest du es oder nicht.

Mit einem digitalen Coach auf WhatsApp kannst du auf die Antworten eingehen, die du erhältst, und so lange nachfragen, bis du das gewünschte Ergebnis erreichst.

Ich zeige dir jetzt, wie du das selbst auf deinem Handy ausprobieren kannst. Das Beste ist, du musst keine neue App herunterladen - WhatsApp hast du wahrscheinlich schon - und du kannst sofort loslegen. Wenn du diesen Artikel auf dem Handy liest, kannst du auch gleich hier deine Frage stellen.

Das Einzige, was du am Handy tun musst, ist, einen neuen Kontakt zu erstellen. Genauso, wie du die Nummer deiner Schwester in dein Handy eingespeichert hast, erstellst du einen Kontakt für Mika von Techtipp. Geh also zu deinen Kontakten, tippe auf das Plus beim iPhone oder auf "Neuer Kontakt" auf Android, und trage "Mika von Techtipp" ein. Dann füge die Nummer 076 514 00 07 hinzu. Dann speicherst du den Kontakt.

Gehe nun in WhatsApp (auf Android musst du möglicherweise WhatsApp neu starten, damit Mika in deinen Kontakten angezeigt wird). Tippe oben rechts auf das Symbol zum Schreiben auf dem iPhone oder unten rechts auf das Plus auf Android, um eine neue Nachricht zu erstellen. Suche nach Mika, wähle Mika aus und schreibe deine Frage. Du kannst alles schreiben, keine Angst, du kannst nichts kaputt machen.

Vielleicht möchtest du schreiben: "Hallo, wer bist du?"

Oder "Ich habe Angst, mit KI zu experimentieren."

Oder einfach "Was könnte ich dich fragen?"

Probiere es einfach aus und schau, welche Antworten du erhältst. Es ist spannend, damit herumzuspielen und ein Gefühl dafür zu bekommen, was funktioniert und was nicht.

Viel Spass beim Experimentieren!

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